09-11 / VZ-Theorie: Operationsfluß

Obwohl der VZ-1 ein extrem kompliziertes Operationssytem sein eigen nennt, wurde er so ausgelegt, daß die eigentlichen Operationen einfach abgewickelt werden können. Nach einigen Stunden werden Sie über die Einfachheit und die Vielseitigkeit des VZ-1 verblüfft sein. Um alle Möglichkeiten des VZ-1 ausschöpfen zu können, muß der grundlegende „Operationsfluß“ verstanden werden – mit anderen Worten, die grundlegende Reihenfolge der Bedienungsvorgänge des VZ-1.

Einfach gesagt, können die VZ-1 Operationen in vier verschiedene Modi unterteilt werden, die den vier auf der Frontplatte des VZ-1 angegebenen Modi entsprechen – NORMAL Modus, COMBINATION Modus, OPERATION MEMORY Modus und MULTI CHANNEL Modus.

Durch Drücken der entsprechenden Modustaste kann der gewünschte Modus angewählt werden; danach können Sie das Menü (oder den PLAY Hilfsmodus) mit Hilfe der MENU Taste (oder PLAY Taste) anwählen.

Lesen Sie dazu den folgenden Text, um sich damit vertraut zu machen.

NORMAL Modus

Der NORMAL Modus ist das, was von einem normalen Single Patch Synthesizer erwartet wird, der nicht über die Vielseitigkeit und Speichermöglichkeiten des VZ-1 verfügt.
Der NORMAL Modus kann in zwei Hilfsmodi unterteilt werden – dem PLAY Modus und dem MENU Modus. Der PLAY Modus wird für normale Darbietungen gewählt, wogegen der MENU Modus für weiteres Editieren der Klang- und Effektdaten benutzt wird. In dem PLAY Hilfsmodus können Sie frei einen der 64 Preset-Sounds des VZ-1 oder einem RAM-Karten-Sound wählen, editieren und für die Darbietung verwenden.

Der NORMAL Modus ist der grundlegende Darbietungsmodus, in dem die durch das Modular-Klangquellensystem des VZ-1 kreierten „Patches“ ausgewählt und für 1-Patch-Darbietungen ausgegeben werden können. In diesem Modus können Sie eine Vielzahl der VZ-1 Klangeffekte für erweiterter Darbietungsmöglichkeiten einsetzen.

Sie können den NORMAL Modus auch für das Kreieren neuer Patches verwenden, indem die Werte bestehender Patches geändert und in den internen oder Kartenspeicher eingeschrieben werden. Auch das Kreieren eines völlig neuen Sounds ist möglich, in dem der Speicherbereich initialisiert und die Werte vom Beginn programmiert werden (initialisierte Daten).

Sobald Sie einen Sound kreiert haben, den Sie abspeichern möchten, können Sie ihn in einen der 64 internen Speicher-Bereiche im NORMAL Modus oder in eine optionale RAM Karte, die bis zu 128 Sounds enthalten kann, einschreiben.

Wichtig ist auch bei der Wahl des NORMAL Modus, daß Sie mit dem 1 Patch zu einer Zeit arbeiten – Sie können einen Patch zu einer Zeit abrufen, einen Patch zu einer Zeit editieren, mit einem Patch zu einer Zeit spielen und einen individuellen Patch in den Speicher einschreiben.

COMBINATION Modus

Der COMBINATION Modus ist ein Puffer (für solche mit Computer-Erfahrung) oder „Arbeitsbereich“, in dem die im NORMAL Modus kreierten Patches kombiniert werden können, um mehrfachklangliche Keyboard-Einstellungen mit Keyboard-Auftrennpunkt, Velocity Auftrennspezifikation und individuellen Effekten für jeden Patch in der Einstellung erstellen zu können.

Der COMBINATION Modus kann weiter in zwei Hilfsmodi unterteilt werden – den PLAY Hilfsmodus und den MENU Hilfsmodus.
Der PLAY Hilfsmodus wird für normale Darbietung gewählt, wogegen der MENU Hilfsmodus für weiteres Editieren des Klanges, der Effekte und der Keyboard-Einstelldaten dient.

In diesem Arbeitsbereich können die im NORMAL Modus erstellten (Preset oder kreierten) bis zu 4 verschiedene Patches ausgewählt und frei arrangiert werden, um eine mehrklangliche Keyboard-Einstellung zu erhalten. Das Arrangement dieser Sounds wird durch Wahl von den 8 verschiedenen KEY ASSIGN Einstellungen, die sich sowohl durch SPLIT und LAYERED Patch-Arrangements (siehe Seite 81) auszeichnen, bewerkstelligt.

Eine Vielzahl von VZ-1 Funktionen kann für die Bestimmung des Keyboard-Auftrennpunktes sowie der Velocity-Auftrennung für jedes Patch in dem Sound verwendet werden.

Effekte können ebenfalls individuell für jedes Patch in diesem Modus eingestellt werden. Weiteres ist auch die Einstellung der relativen Ampitudenpegel für jedes Patch möglich, so daß totale Regelung der Balance innerhalb eines Multi-Patch Sounds ermöglicht wird.

Der VZ-1 ist so ausgelegt, daß Sie die Patches, die Sie in einem Multi-Patch Sound verwenden, schnell und bequem arrangieren können. Falls Sie das Gehörte nicht mögen, können Sie ein Austausch-Patch wählen oder dies von dem Sound entfernen.

Wichtig zu erinnern ist, daß bei gewähltem COMBINATION Modus zu jeder Zeit mit 4 Patches gearbeitet wird. Wichtig ist auch, daß der COMBINATION Modus nur ein „Arbeitsbereich“ ist, in dem Sie jeweils an einem kombinierten (Multi-Patch) Sound arbeiten können.

OPERATION MEMORY Modus

Sobald Sie einen Sound kreiert haben, den Sie abspeichern möchten – einen individuellen Patch im NORMAL Modus (im internen oder RAM Speicher) oder einen kombinierten Sound in dem COMBINATION Modus – können Sie diesen in einen der 64eingebauten Betriebsspeicher einschreiben.

Der OPERATION MEMORY Modus wird verwendet, um nicht nur die individuellen Patches und kombinierten Sounds, die in den ersten beiden Modi kreiert wurden, zu speichern und abzurufen, sondern auch die Einzelheiten der Effekte und der Steuerpult-Einstellungen zu erhalten. Hier speichern Sie die Keyboard-Einstellungen und kreierten Patches für sofortigen Aufruf während der Darbietung.

Dieser Modus wird in Konkurrenz mit den NORMAL und COMBINATION Modi verwendet, da hier die in den beiden Modi kreierten Daten abgespeichert und aufgerufen werden.

Der OPERATION MEMORY Modus kann weiter in zwei Hilfsmodi unterteilt werden – dem PLAY Hilfsmodus und dem MENU Hilfsmodus. Der PLAY Modus wird für normale Darbietung gewählt, wogegen der MENU Modus für weiteres Editieren der Klang- und Effektdaten in dem angewählten Betriebsspeicher dient.

MULTI CHANNEL Modus

Der MULTI CHANNEL Modus ist grundsätzlich ein Darbietungsmodus, unter Verwendung von MIDI – dem Digital-Interface für Musikinstrumente.

Der VZ-1 kann MIDI-Meldungen auf verschiedene Weise empfangen: (1) 16-stimmig polyphon mit Übertragung aller Klangfarben-, Noten-, Darbietungsdaten auf dem gleichen MIDI-Kanal (MIDI-Modus 3, OMNI OFF/POLY), und (2) 8-stimmig polyphon, indem jeder der MIDI „Multi-Kanal-Bereiche 1-4 oder 5-8“ eine individuelle, unabhängige Klangfarbe mit 2-stimmig polyphoner Arbeitsweise zugeordnet ist.

Jeder AREA kann ein unabhängiger Sound, ein polyphoner Wert (maximale Anzahl der Noten, die für den spezifizierten Bereich auf einmal ertönen können), Ausgangspegel und die MIDI Sende/Empfangs-Kanalnummer zugeordnet werden.

Durch diese Operation können Sie frei bis zu 8 polyphone MIDI Kanäle einstellen; die Polyphonie des VZ-1 verbleibt aber unverändert mit 16 Noten maximal. Daher ist der gesamte polyphone Wert aller 8 Multibereiche „16“.

Nun da Sie die grundlegende Theorie des VZ-1 Betriebs verstehen, wird das große Bild etwas klarer:

  1. Schreiben, Editieren und Aufrufen individueller Patches im NORMAL Modus.
  2. Kombinieren von Patches für Multi-Klangfarben Keyboard-Einstellungen (kombinierte Sounds) in dem COMBINATION Modus. (Sie können dabei gleich wie im NORMAL Modus die individuellen Patches schreiben und editieren.)
  3. Einschreiben der Patches und kombinierten Klänge in einen der 64 Betriebsspeicher und Aufruf für die Darbietung in dem OPERATION MEMORY Modus.
  4. Kreieren von bis zu 8 polyphonen MIDI „Multi-Bereichen“ in dem MULTI CHANNEL Modus.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen